Geschichte der Cellulosefabrik Attisholz
Die Cellulose Attisholz AG wurde 1881 von Dr. Benjamin Sieber gegründet. Sie war damals die einzige Cellulosefabrik der Schweiz. Zu ihr gehörte später auch die Papierfabrik Tela mit ihren Standorten in Balsthal/SO und Niederbipp/BE. Das Attisholz-Areal verkörpert ein wichtiges Stück Schweizer Industriegeschichte. Ein Blick zurück!
1914 I Der Zusammenschluss mit der Papierfabrik Balsthal erfolgt. In einer späteren Phase gehört auch die Papierfabrik Tela mit ihren beiden Standorten in Balsthal/SO und Niederbipp/BE zur Cellulose Attisholz AG.
1983 I Die Cellulose Attisholz übernimmt das deutsche Unternehmen Hakle (bekannt für WC-Papier).
1999 I Die Attisholz-Holding verkauft Tela und Hakle an den Grosskonzern Kimberly-Clark.
2000 I Christoph Blocher (EMS-Chemie) erwirbt die Cellulose Attisholz und verkauft sie 2002 weiter an Borregaard, ein Tochterunternehmen des norwegischen Mischkonzerns Orkla.
2008 I Borregaard muss die Fabrik schliessen, nachdem sich die internationalen Märkte für eine Cellulosefabrik mit Standort in der Schweiz weiter verschlechtert hatten.
2015 I Borregaard wird von Orkla separiert und an der norwegischen Börse kotiert. Orkla behält die Betriebsimmobilie Attisholz und gründet die Gesellschaft Attisholz Infra, die neue Eigentümerin ist und die Entwicklung des Areals vorantreibt. Nachdem die wichtigsten Vorbereitungen für die Entwicklung aus planerischer und städtebaulicher Sicht organisiert sind, beauftragt Orkla die Firma CBRE mit dem Verkauf der Attisholz Infra, beziehungsweise des Areals.
2016 I Mit dem Verkauf des Areals an die Halter AG, einem landesweit tätigen Immobilienunternehmen, wird das Areal nun wiederbelebt und in den nächsten zwanzig, dreissig Jahren zu einer Mischnutzung und zu einem urbanen «Dorfteil» von Riedholz transformiert.
2018 I Areal-Öffnung für die Bevölkerung.
2025 I Geplanter Baubeginn der 1. Etappe mit den Projekten «Freiraum», «Kocherei» und «Lagerhaus».
2028 I Geplante Fertigstellung der 1. Etappe.
ATTISHOLZ-AREAL:
EIN- UND ANSICHTEN VON 1896 – 1980
Gründerfamilie
Die Cellulosefabrik Attisholz AG wurde 1881 von Dr. Phil. Benjamin Sieber (1839-1908) gegründet. Nach dessen Tod wurde die Firma 1908 von seinen Kindern in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wobei sein Sohn, Dr. h.c. Hermann Sieber, die Leitung übernahm. 1946 ging die Leitung an dessen Sohn und Enkel des Gründers, Dipl. Ing. Urs Sieber, über.
Ein Blick zurück
Erinnerungen an die alten Zeiten auf dem Attisholz-Areal. Dieses gehört als Weiler zur Gemeinde Riedholz. Der Name «Attisholz» ist alemannischen Ursprungs (Wald des Atto). Zu Attisholz gehört nebst dem gleichnamigen Areal auch das ehemalige Bad Attisholz.
Es ist belegt, dass es dort bereits im 15. Jahrhundert einen Badebetrieb gegeben hat. Um 1945, nach dem Erwerb von Bad Attisholz durch die Cellulosefabrik, wurde der Badebetrieb eingestellt und das Bad Attisholz nur noch als Restaurant geführt.